Zapfen und Harz …let it shine…
Dieser Beitrag ist im 4U – Magazin für Kinder und Familien vom ÖAV erschienen, deswegen ganz lieb und nett ;-).
Die Tage werden merklich kürzer und der 21. Dezember ist der kürzeste Tag im Jahr. Vielerorts ist bereits um 16 Uhr schon das Tageslicht aus – zappenduster und das mitten am Tag. Noch so viel Tag und so wenig Licht. Auch wenn meine selbstgemachten Fackeln nicht so hell wie die Sonne scheinen, ein Erlebnis ist es allemal, damit durch den verschneiten Wald zu gehen und zumindest unseren Weg zu erhellen.
Die Fackeln kannst du sehr gut vorbereiten, am besten sammelst du beim nächsten Waldspaziergang gleich ein paar trockene Zapfen und eine Handvoll hartes Baumharz. Bitte das Baumharz vorsichtig vom Baum entnehmen, noch besser wäre, wenn du bereits gefällte Bäume, die gestapelt wurden, absuchst – nur absuchen, nicht drauf klettern! Am besten eignen sich die Zapfen von Föhren, falls sie feucht sind, kannst du sie auf der Heizung trocknen. Sie öffnen sich dann wieder und können dann gut weiterverarbeitet werden. Und wenn du schon im Wald bist, nimm gleich ein paar möglichst gerade, armlange Äste mit.
Einkaufsliste für den Wald:
- gerade, armlange Äste
- hartes Baumharz
- Zapfen
Was du sonst noch brauchst:
- Getränkedosen
- 2 kleine Nägel pro Fackel und einen Hammer
- Schere
- ein bisschen Kerzenwachs und einen kleinen Docht
So geht‘s:
- Zuerst wird von der leeren Getränkedose der Boden mit ein bisschen Rand abgeschnitten – das funktioniert gut mit einer Schere, trotzdem passt gut auf, dass du dich an der scharfen Kante der abgeschnittenen Dose nicht verletzt.
- Dann werden die Zapfen mit den Harzstückchen (kann man gut mit der Hand zerbrechen) gespickt.
- Jetzt kommt der schwierige Teil: jetzt wird einmal in den Dosenboden von oben und einmal von unten ein kleiner Nagel durchgestoßen. Der Nagel, der in die ehemalige Innenseite der Getränkedose zeigt, wird nun vorsichtig auf deinen gesammelten Ast gehämmert.
- Auf den anderen Nagel wird nun der Harz-Zapfen gesteckt. Versichere dich, dass der Zapfen gut und fest steckt und nicht wackelt. Wenn der Zapfen abgebrannt ist, kannst du einen neuen rauf geben.
- Zu guter Letzt wird noch ein bisschen Wachs geschmolzen und der Docht damit auf den Zapfen „geklebt“. So kann man die Fackel leichter anzünden.
Bitte lass dir beim Hämmern und beim Anzünden von Erwachsenen helfen. Du weißt sicher, dass Feuer sehr großen Schaden anrichten kann, deswegen verschiebe deine Fackelwanderung lieber, wenn der Wald zu trocken ist. Ich habe immer eine Flasche Wasser dabei, um im Falle, die glühenden Funken zu löschen.
Achtung! Harz brennt wie eine Kerze, aber wenn man zu viel verbrennt, darf man die Flamme nicht mit Wasser löschen, denn sonst gibt es eine Fettexplosion (ähnlich wie wenn man brennendes Fett oder eine größere Menge brennendes Wachs mit Wasser löscht). Deswegen die Fackel vollständig abbrennen lassen, dann kann sie problemlos mit Wasser oder Erde gelöscht werden.
4 Comments
Sigrid
Liebe Uli,
was für eine schöne und originelle Anleitung für eine Fackel. Mit so einer Fackel durch den finsteren Wald zu laufen, ein Traum. Auf so etwas würde ich nie kommen, hier hört man die Fachfrau heraus.
Eine schöne Adventszeit wünscht dir
Sigrid
Uli
Liebe Sigrid, vielen lieben Dank. Die Fackeln brennen ganz wunderbar, wir gehen immer an Silvester mit Fackeln, um das alte Jahr zu verabschieden… Ich bin ja ein strikter Gegner von Feuerwerk, aber ein bisschen Licht und Trallala braucht es für die Kinder dann doch. Die gespickten Zapfen mit Harz eignen sich auch allerbestens als Ofenanzünder. Viele liebe Grüße Uli
Das Mädel vom Land
Wo du immer deine Ideen herhast, das ist ja grandios!!! Meine Jungs werden begeistert sein … ♥♥♥
Allerliebste Grüße!
Uli
Ist ja schon allein das „mit der Fackel gehen“ mega spektakulär, wenn man so einen Spundus vor Feuer hat wie meine Kinder. Aber wenn sie selber gemacht sind, ist es dann doch das „eigene“ Feuer… Mir tut nur euer Papa leid, weil er jetzt soooo viel Dosenbier trinken muss ;-), aber besser als Cola, oder? Viele liebe Grüße Uli