Sprossenglas selber machen …und Huuuuunger…
Wenn man regional isst, gibt es den Winter über hauptsächlich Lagergemüse und -obst. So gern ich auf das heimische Essen zurück greife, irgendwann hängt einem aber Kraut und Rüben aus dem Hals raus. Da sehnt man sich nach etwas knackiger Frische. Wie gesund Sprossen sind, hat bereits Carmen ausführlich erzählt – ich spare hier den Text und leite weiter.
Nun ist es aber so, dass die käuflichen Sprossen meist nicht so gut abschneiden, wenn sie getestet werden – erhöhte Keimzahl und Matschigkeit, im Grunde russisches Roulette am Butterbrot. Die Alternative hierzu ist dann do it yourself und weil mein gekaufter Sprossen-zieh-Teller zwar sehr toll ausschaut, mir aber durch den Ton andauernd das Sprossenzeug schimmlig wurde, habe ich mir ein Sprossenglas selbst gebastelt – der Stylefaktor ist zwar im Keller und schafft es nicht zur Deko-Liga… aber ich habe auch meinen Hochleistungs-Pürierstab nicht auf der Fensterbank ausgestellt.
Man braucht für ein Sprossenglas:
- ein relativ großes ausgewaschenes Gurken-/Kompottglas
- ein Netz aus Plastik
- eine strapazierfähige Schnur – hier kommt mein Liebling Paketschnur ins Spiel
- so ein Ding, mit dem man Schnüre festziehen kann – wer weiß, wie es heißt?
- Stift, Nadel und Schere
So geht‘s:
Als erstes nimmt man Maß auf dem Plastiknetz – ich habe hier einen Rest von Schitourenfelltrenndings gehabt – es geht aber sicher auch mehr öko: Marmeladenglas auf dem Kopf stellen und mit gscheid Zugabe einen Kreis auf das Netz zeichnen. Kurz Maß nehmen und dann in Höhe der Schraubwindung mit der Schnur einen Kreis durch das Netz ziehen. Zu guter Letzt wird dann dieses Zuziehdings durchgefädelt und gut. Den letzten Schritt kann man mangels Material auslassen und statt dessen eine schöne Masche binden.
Nun geht es ans Sprossenziehen: dafür je nach Größe des Glases 2 – 3 Esslöffel Sprossensamen abspülen und mit Wasser über Nacht einweichen. Am Anfang lieber weniger Samen nehmen, da sie extrem aufgehen. Lästiges Abseihen ade – einfach durch das Netz abgießen. Und nun drei mal täglich die Sprossensamen wässern und wieder abseihen. Das macht man so lange, bis die Sprossen schossen sind – dauert so zwischen drei und fünf Tage – anschließend genießen im Salat, im Burger oder ganz simple auf dem Butterbrot.
P.S.: Wie immer mit dabei bei GRÜNZEUG[we love green stuff] von den Naturkindern.
6 Comments
Roxy
Kordelstopper. Bitte, gerne!
(Hm, schon lange keine Sprossen mehr gemacht, sind mir immer geschimmelt, trotz (gekauftem, leider nicht selbst gemachtem) Sprossenglas)
Uli
Danke, im Grunde weiß ich eh, dass ich nur die Profis fragen muss 😉 Man muss schon sehr dahinter sein und mir ist es immer passiert, wenn ich zu viele Sprossen im Glas hatte. glg Uli
Isabell Winckler
Danke dir liebe Uli. Das ist eine tolle Idee. Ich wollte letztens so ein Gefäß für Sprossen kaufen. Puh, echt teuer! Das kleine lag glaube ich schon bei über 20 Euro …. okay, war auch im Bio-Laden. Aber trotzdem.
Liebe Grüße
Isabell
Uli
Danke dir Isabell – ja die Dinger sind echt teuer – ist aber derzeit einfach Trend. Meine Sprossenschale aus Ton hat auch über 20,- gekostet (hübsch aber nicht effektiv) und die hässlichen aus Plastik (nicht, dass meine so schön ist) fangen auch ab 20,- an… Da nehm ich auch lieber die Hässliche, die dafür gratis UND effektiv ist 😉 glg Uli
Carmen
Mei, vielen Dank liebe Uli fürs Integrieren in deinen Sprossenzucht-Aufforderungs-Beitrag, hehe 😀 Und vor allem auch für die Bastelemfpfehlung! Ich find das sehr gschickt gelöst – gefällt ma sehr.
Mahlzeit und ganz liabe Griaß,
Carmen von http://www.goodblog.at
Uli
Hahaha, sehr gerne – so ausführlich hätte ich es eh nicht geschrieben, kennst mich ja 😉 danke, bin eh schon in der dritten Runde, das Zeug macht ja süchtig… liebe Grüße zurück, Uli