Naturspaziergang Herbst [2] …und Kopfkino…

In meiner Familie und im Freundeskreis wimmelt es ja nur so von Sportskanonen, so sehr, dass ich selber gar keinen Sport mehr machen muss – äußerst praktisch, denn ich schwitze auch ohne Anstrengung, hasse Atemnot und Überanstrengung geht bei mir mit Rückwärtsessen einher. Ok, ganz so schlimm ist es auch wieder nicht – ich gehe gern schwimmen, wandern oder Schifahren, aber schon noch mehr im Funbereich als im Sportbereich – eine krankheitsbedingte Trainingspause haut mich also nicht total aus dem Konzept.

 

Jetzt ist es aber so, wenn es Zeit für draußen ist, ist bei Zeit für Draußen eben Zeit für draußen und da heißt es „fit sein“ – da braucht man keine Rotznase. Deswegen gibt es heute auf unserem Naturspaziergang Herbst [2] drei Beeren, die gut für das Immunsystem sind, here we go:

 

Preiselbeere

Die Preiselbeere soll man nach dem ersten Nachtfrost sammeln, da sie davor einfach noch zu „streng“ schmecken. Sie werden als Marmelade bzw. als Sulz eingekocht, davon einen Esslöffel mit heißem Wasser aufgießen und trinken, hilft gut gegen angehende Erkältungen und ist zudem eines der besten Mittel bei Harnwegsproblemen.

 

Preiselbeere

 

Sauerdorn

Auch Beberitze genannt, hat der Sauerdorn einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt. Der Saft ist mega sauer und wird lt. Rezept immer mit Zucker gemischt. Wurzel, Rinde, Holz und Blätter enthalten Beberin, das in größeren Mengen giftig wirkt – also nicht zu herzhaft am Stamm knabbern.

 

Damit Kinder schmerzlos zahnen, näht man die Blüten in ein weißes Leinensäckchen und darüber ein rotes. Diesen Beutel hängt man dem Kind um den Hals und alle vier Wochen gibt’s einen neuen, der „aufgebrauchte“ wird verbrannt und dazu werden drei Vaterunser gebetet – ich hab ja den Gang in die Apotheke unaufwändiger empfunden.

 

Sauerdorn

 

Hagebutte

Die Hagebutte (also die Früchte der Rose) ist eine wahre Vitaminbombe: 100 g Früchte enthalten 800 mg Vitamin C – das ist der höchste Wert der heimischen Pflanzen, nur die Acerolakirsche hat das 5-fache, der Sanddorn annähernd gleich viel.

 

Die Blüten der Hundsrose sind eine Delikatesse im Salat, die entkernten Früchte ergeben eine gute Marmelade und die getrockneten Früchte eignen sich aufgegossen bestens für ein wohlschmeckendes und Vitamin-C-reiches Getränk.

 

Die (Hunds-)Rose ist der Venus geweiht und soll aus dem Blut des Adonis entstanden sein, sie ist Symbol der Zuneigung, Liebe, Fruchtbarkeit – nanonanet, bei den „Eltern“ 😉

 

Hagebutte

 

Und wer sich lieber einen hinter die Binde kippt, der kann es mit der Schwedenbitter-Kur versuchen: 14 Kräuter werden mit Schnaps angesetzt und dann über drei Wochen 1 Teelöffel in einem Becher warmen Wasser eingenommen – am besten in der Früh auf nüchternen Magen. Joa, das kann leichte Würgereflexe hervorrufen, aber man gewöhnt sich daran.

 

Der Schwedenbitter ist nicht nur innerlich sondern auch äußerlich gut anwendbar – bei Pickeln und Furunkeln: NEIN, ICH SCHREIBE KEINEN POST ÜBER FURUNKELN AM ARSCH – das Schreiben wäre ja nicht so schlimm, aber wer modelt da für mich und wer macht die Fotos, liebe Biker: Sorry, es gibt dazu jetzt keine bebilderte Anleitung, schmiert euch Schwedenbitter drauf und gut. Kennt ihr das, wenn man an etwas überhaupt nicht denken will, es aber dann nicht mehr aus dem Kopf bekommt? Ahhhhhh!

 

Bleibt gesund and ride hard 😉 (also damit meine ich die Biker unter uns – nicht das ich jetzt eine stinkwütende Feministengruppe am Hals habe)

 

P.S.: Die Fotos dienen nicht zur Pflanzenbestimmung, auch die Ver- und Anwendung der Pflanzen liegen in der eigenen Verantwortung.

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