Naturspaziergang Frühling [4]

Mein Leben 1.0 hat mich derzeit voll im Griff – wie sagt der gediegene Tiroler so schön: „Mi strudelt‘s extrem.“ Deswegen gibt es kurz und knackig ein bisschen Kräuter-Knowhow… Asche auf mein Haupt: ich habe mir nicht mal die Zeit genommen, die Fotos für diesen Artikel zu machen – sie sind quasi Ausschuss für eine Arbeit im reellen Leben gewesen. Sodala, here we go:

 

Brennnessel

Die Brennnessel ist ja eine meiner Lieblingspflanzen, ein Tausendsassa in allen Belangen – sei es in der heilkundlichen Anwendung als Blutreiniger, Energizer für Leber, Magen und Darm und auch bei Rheuma soll sie ihrem Namen alle Ehre machen. Was natürlich bei mir an erster Stelle steht, ist die Kulinarik: die getrockneten Samen ins Brot, aufs Müsli oder mit Salat, die Blätter als Spinat, im Risotto, als Chips oder ganz banal als Tee.

Und weil hier eh keine Kinder mitlesen: in sexuellen Belangen hält sich die Brennnessel auch nicht zurück. Der Genuss der Samen animiert zum Beischlaf und im alten Rom gab es ganz gerne bei den lustigen Orgien mal einen Klatscher mit der Brennnessel-Rute auf den Po… für die Libido und so 😉

 

Naturspaziergang: Brennnessel, Minze, Löwenzahn

 

Minze

Das auf dem Foto ist die Ross-Minze. Man kann sie gleich wie alle anderen Minzarten verwenden. Sie hilft gut bei Kopfschmerzen (das Japanische Minzöl wird aus ihr gewonnen) und Übelkeit. Stillende bzw. werdende Mütter sollten allerdings auf ihren Genuss verzichten, da sie den Milchfluss hemmt.

Der Volksglaube besagt, dass man Minze streuen soll, falls mal eine Party nicht in Schwung kommt, sollte das Fest aber dazu tendieren auszuufern, setzt man den Party-Crashern einfach einen Kranz aus Minze auf, dann steigt der Alkohol nicht so leicht zu Kopf.

 

Naturspaziergang: Brennnessel, Minze, Löwenzahn

 

Löwenzahn

Auch der Löwenzahn hat einiges drauf: mit seinen Bitterstoffen ist er DAS Frühlingskraut um den Säure-Basen-Haushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Heißt geliebt und viel verarbeitet mag ich ihn gern als falsche Kapern, im wilden Caprese oder als Löwenzahnhonig. Dem Kaffee aus den gerösteten Löwenzahnwurzeln kann ich allerdings nichts abgewinnen.

Auch als Orakelpflanze wurde er früher missbraucht: man blase – natürlich möglichst fest – die gefiederten Samen weg, die die am Blütenboden hängen bleiben, repräsentieren die Anzahl der Sünden, die man hat. Und weil ich mich danach immer gaaaaanz schlecht fühle, bleibe ich lieber bei den Löwenzahnlocken, die sind etwas unverfänglicher.

 

Naturspaziergang: Brennnessel, Minze, Löwenzahn

 

P.S.: Die Fotos dienen nicht zur Pflanzenbestimmung, auch die Ver- und Anwendung der Pflanzen liegen in der eigenen Verantwortung.

P.P.S.: Wie immer mit dabei bei GRÜNZEUG[we love green stuff] von den Naturkindern.

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