Bienenwachstücher …ein Tropfen auf den heißen Zero-Waste-Stein…

Ich finde sie ja ganz bewundernswert, diese relativ neue Bewegung in Sachen Umweltschutz: Zero Waste – also Müll zu vermeiden, wo es nur geht: verpackungsfrei einkaufen, plastikfrei leben. Richtig toll! Wenn ich am Abend den Müll raus trage, wird mir immer bewusst, wie weit wir eigentlich noch davon entfernt sind, wobei mich der Plastikmüll am allerallermeisten stört.

Obst und Gemüse wird zwar nur in Holzkiste bzw. Karton (der wiederverwendet wird) geliefert und das auch aus unmittelbarer Nähe – wegen ökologischem Fußabdruck und so – aber das ist ja auch nur der berühmte Tropfen Wasser auf den heißen Stein. Da wir auf dem Land leben, gibt es in der Nähe keine verpackungsfreien Shops und selbst die Bauern schweißen Wurst, Fleisch und Käse in Plastik ein.

 

Frischhaltefolie einmal anders: Bienenwachstücher

 

Natürlich: andere schaffen das ja auch und wir bemühen uns wirklich sehr, mir scheint allerdings, dass es fast ein Ding der Unmöglichkeit ist, komplett plastikfrei zu leben. Es gibt nicht für alles eine bezahlbare plastikfreie Variante. Und wie heißt es so schön: Not macht erfinderisch – da ich aber nicht Daniel Drüsentrieb bin, habe ich mir wieder mal die Mühe gemacht, eine Idee zu mopsen (ich hab das mal auf einer australischen Seite gelesen, finde sie aber nicht mehr). Doch so viel seid ihr mir wert: ich habe gemessen und die Gewichtsangaben zumindest raus geschrieben 😉 – Bienenwachstücher als adäquater Ersatz für Frischhalte- bzw. Alufolie.

 

Frischhaltefolie einmal anders: Bienenwachstücher

 

Man braucht für die Bienenwachstücher:

  • 4 Stück Baumwollstoff mit der Abmessung 20 x 20 cm
  • 60 g Bienenwachs
  • Topf und Pinsel (beides sollte man nicht mehr zwingend brauchen oder eben für solche Aktionen auf der Seite haben)
  • Backpapier
  • Bügeleisen

 

Frischhaltefolie einmal anders: Bienenwachstücher

 

So geht‘s:

Zuerst schmilzt man vorsichtig das Bienenwachs und legt in der Zwischenzeit schon mal das Backpapier auf und darauf das erste Stück Stoff. Das flüssige Bienenwachs wird dann mit dem Pinsel auf den Stoff aufgetragen – es muss nicht überall „getränkt“ sein – dann den zweiten Stoff drauf, wieder einpinseln usw. Im Falle das Bienenwachs zwischendurch noch mal erwärmen. So, wenn nun alle Stoffstücke mit Bienenwachs versorgt sind, kommt noch mal ein Backpapier drauf und dann gut bügeln, so verteilt sich das Bienenwachs gleichmäßig. Anschließend – so lange die Tücher noch warm sind – trennen und zum Auskühlen auflegen. Verwenden kann man die Bienenwachstücher wie Frischhaltefolie oder Staniol – einfach gewünschtes Objekt einwickeln und fest drücken, mit der Handwärme lässt sich das Wachstuch super formen.

Sollte das Bienenwachstuch mal bröselig werden, einfach zwischen Backpapier bügeln und „undichte“ Stellen können einfach mit kleinen Bienenwachsfitzeln ausgebessert werden.

 

Frischhaltefolie einmal anders: Bienenwachstücher

 

P.S.: Wie immer mit dabei bei GRÜNZEUG[we love green stuff] von den Naturkindern.

24 Comments

  • Roxy

    Saugute Idee! Kann man die Tücher mit Spüli abwischen, wenn mal gekleckert wurde?
    Auch ne coole Idee für Stoffreste (von denen ich eh immer so viele habe).

  • Stefanie

    Oh wie genial, danke sehr fürs Teilen, habe schon lange überlegt sowas selber zu machen, da die zum Kaufem ziemlich teuer sind.
    Nun bist Du mir zuvorgekommen.
    LG Stefanie (von der Caro rübegehüpft)

    • Uli

      Also ich hab das Bienenwachs aus der Apo genommen und den Stoff hatte ich daheim, gemacht ist es auch ratzfatz. Preistechnisch war es sicher günstiger als eine gekaufte Frischhaltefolie. Achja: den Pinsel musst du noch einberechnen, der war danach kaputt 🙂 glg Uli

  • Hanna Maringele

    Bei mir hat das mit dem Pinsel leider nicht so gut funktioniert, das Bienenwachs ist zu schnell hart geworden. Am besten war es mit kleinen Bienenwachskörnchen zwischen Backpapier geklappt. Ich hab auch gelesen das noch einen kleinen Teil Jojobaöl dazugeben es geschmeidiger macht, habs aber noch nicht getestet. Jojobaöl ist ja eigentlich ein sehr weiches Wachs.
    Ich liebe meine Bienenwachstücher, sind echt praktisch zB zum Käse lagern. Ich kaufe in Bauernläden mit den Tüchern ein.

    • Uli

      Ich hab es auch noch mal erwärmen müssen und der Pinsel war danach auch hinüber. Das mit Jojoba klingt interessant, aber glaubst du, dass es dann noch so gut hält? Glg Uli

      • Hanna Maringele

        Als Abdeckung für Schalen, Schüsseln oder Teller wird es sich dann wohl nicht mehr so gut eignen, aber als Einpackfolie für Käse, ein Jausenbrot oder ähnliches ist es vlt. praktischer. Wie gesagt habs bis jetzt auch nur mit reinem Bienenwachs getestet, bei der nächsten Partie als Weihnachtsgeschenk werd ich es mal mit dem Jojoba testen. Glg Hanna

  • Sabrina

    Liebe Uli, das ist ja eine super-geniale Idee!! Stoffreste habe ich glücklicherweise immer genügend zur Hand :-). Wirklich toll, das hilft nicht nur der Umwelt, sondern sieht auch noch richtig hübsch aus!
    Ganz liebe Grüße,
    Sabrina (geht dann mal Bienenwachs kaufen :-))

    • Uli

      Danke, liebe Sabine – eignet sich bestens für zwischendurch, man hat ja meistens eh alles – ok, das Bienenwachs nicht unbedingt – zuhause. Gutes Gelingen, aber man kann eigentlich nichts falsch machen. glg Uli

  • Isabell

    Hallo Uli!
    Das ist eine supertolle Idee …. ich werde mir deinen Beitrag mal unter die Favoriten mischen, damit ich ihn in meiner Zerstreutheit auch wieder finde ;-).
    Liebe Grüße
    Isabell

    • Uli

      Hallo liebe Isabel, das freut mich, wenn es dir gefällt – ich habe auch noch dein Herzchen-Kork-Mousepad auf meiner Liste 😉 glg Uli

  • Lily

    Eine sehr coole Idee, kannte ich nocht gar nicht!! Muss ich unbedingt ausprobieren und das mit ZERO WASTE kenn ich zu gut…man bemüht sich aber man bekommt ja auch nicht alles plastikfrei….glg Lily

  • frau siebensachen

    das wollte ich auch schon längst mal machen… danke fürs dran erinnern!

    um den pinsel zu schonen fällt mir noch ein, daß ich mal las, die tücher im ofen herzustellen mit draufgestreutem, geraspeltem wachs. vielleicht gehts auch einfach nur mit wachsstreuseln und bügeleisen (ofen verbraucht ja auch immer viel energie – möglich wäre auch, die nachhitze vom backen zu nutzen, aber wer denkt denn dann ans wachstüchermachen?)

    • Uli

      Also der Pinsel ist definitiv hinüber, ich bekam den Tipp einen Silikonpinsel zu verwenden. Das müsste gehen. Das mit dem Ofen ist sicher auch eine Option, im Grunde braucht das Bienenwachs ja nicht lange, bis es geschmolzen ist… aber das mit der Nacht-Wärme ist zu merken (mal schauen, ob ich das nächste Mal daran denke 😉 glg Uli

  • auroraworld

    Wow, das ist ja eine klasse Idee! Ich habe mich zwar schon ein bisschen gefragt wie haltbar das ganze ist, das Wachs schmilzt ja, wenn es zu warm wird… Aber ich sollte es wohl einfach ausprobieren. Bis super gespannt, ich liebe solche Natur-Pur Projekte. (-;

    • Uli

      Auf einen glühend heißen Auflauf gebe ich es auch nicht rauf – aber zum Abdecken für die Reste geht es gut. Jetzt im Sommer wickel ich immer die angeschnittenen Melonen darin ein. glg Uli

  • Anja

    Die stehen bei mir auch schon auf der „to-do“-Liste. Aber wie lange halten denn die Tücher? Unkaputtbar oder auch hin und wieder auszutauschen?
    Lg Anja

    • Uli

      Hallo liebe Anja, bei mir sind sie seit Herstellung sehr viel in Gebrauch und bis jetzt ist alles gut – wenn das Bienenwachs spröde wird oder abbröckelt, kannst du ganz einfach mit Bienenwachs auf den Flecken drüber bügeln (Backpapier verwenden!). Ich denke schon, dass sie sehr langlebig sind, ich „lager“ sie bei Zimmertemperatur und gebe sie nie auf heiße Speisen. glg und gutes Gelingen, Uli

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