Blütentinte aus Hibiskus …Booklove „Zauberhafte Blütentinten“…
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Ich bin extrem altmodisch was die Sprache betrifft: abgesehen davon, dass ich ein absolutes Fan-Girl vom Pluralis Majestatis bin – Königin Mutter und so – mir geht die Sprachentwicklung einfach viel zu schnell. Kaum habe ich mir vor 20 Jahren das Wort Handy angeeignet, hat es nur einen Augenblick gedauert, schon heißt das Teil Smartphone – so sagt man doch noch dazu, oder?. Ich sag‘ auch immer noch Karotten-Hosen und nicht skinny fit.
Man räumt nicht mehr auf, man kondet – dieses Phänomen schreit im Übrigen nach einem eigenen Beitrag. Und wenn man zehn Folgen einer Serie am Stück schaut, bingt man. Niveaulimbo der Extraklasse, oder? Im Übrigen schreibt man auch nicht mehr: wer heutzutage überhaupt noch in der Lage ist, mit der Hand zu schreiben, der lettert. Auf gut Deutsch Schönschreiben, die Profis nennt man Kaligraphen, so richtig schön oldschool (Jugendwort 1995) mit Feder und Tinte.
Ich bin Handschreiber, Schönschrift ist mir zwar ein Fremdwort, eher Kategorie „Sauklaue“ – aber wenn jemand so gestochen schön mit Feder schreiben kann, bin ich schon sehr beeindruckt. Und dazu – Achtung: Überleitung! – braucht man bekanntlicherweise auch Tinte. Im tollen Buch „Zauberhafte Blütentinten“ von Silke Rosenbüchler gibt‘s die Deluxe-Version davon: selbstgepantschte Tinten aus Blüten und für die Hobby-Chemiker ist auch was dabei. Aber immer der Reihe nach: erschienen ist das Buch beim Freya-Verlag, Kompliment an das Layout, das wie immer topp ist. „Zauberhaften Blütentinten“ umfasst zum ersten eine Übersicht an Materialien, Anleitungen und Rezepten, die man benötigt um Blütentinten herzustellen. Der zweite Teil befasst sich damit, welche Blüten und Blumen dafür geeignet sind – sehr übersichtlich eingeteilt in Jahreszeiten, Garten & Balkon und Tinten aus der Natur. Abschließend gibt es noch kreativen Input, was man denn alles Schönes damit machen kann.
Vor meinem Fazit noch: lieber Freya-Verlag, bitte, bitte schickt mir endlich mal ein Buch, das mir nicht gefällt und ich total zerreißen kann, mittlerweile komme ich schon total unauthentisch rüber, kein Stänkern, kein Motzen. Die Leute kennen sich nicht mehr aus… Danke 😉
Tja, as usual ein tolles, umfassendes Buch zum Thema Blütentinten – es besticht vor allem durch die liebvolle Aufmachung (die Zeichnungen stammen von der Autorin selbst) und die sehr ausführliche Beschreibung der Thematik. Ich als Sudler möchte am liebsten nur noch mit dem Federkiel schreiben und all die tollen Farben nachpantschen. Die Tinten eignen sich sicher auch toll zum Aquarell-Malen – kann ich btw auch nicht. Aber fürs Pantschen und Kleckern reicht es und das ist mein Ergebnis von meinem Versuch:
Man braucht für Blütentinte aus Hibiskus:
- 10 g getrocknete Hibiskusblüten
- 30 ml Rotwein oder Wasser
- eine gute Messerspitze Alaun
- Natron
- Zitronensäure
So geht`s:
Praktischerweise hab ich schon Hibiskusblüten daheim gehabt, man bekommt sie aber im gut sortierten Fachhandel. Ich habe zwei Varianten ausprobiert: einmal mit Wasser und einmal mit Rotwein aufgekocht und die gute Messerspitze Alaun dazugemischt. Alles abgeseiht und auf 3 Gläser aufgeteilt, habe ich noch einmal Natron – Achtung da schäumt seeeeeehr – und einmal Zitronensäure dazu gegeben.
Wie immer mit dabei bei GRÜNZEUG [we love green stuff] von den Naturkindern.
2 Comments
Maggie
Liebe Uli,
ich bin gern hier zu Besuch und wir sind uns sehr ähnlich. Jedenfalls in den gedanklichen Ansichten und beim Schmäh, beim Aussehen schauts schlecht aus für mich… 🙂
Ich mag auch schon kein Buch aus dem freya-Verlag mehr anschaun, weil die haben alle den will-ich-haben-Anblick, und dem hab ich schon viel zu oft einfach nachgegeben…
Und jetzt muss ich wieder eins haben, weil das möchte ich auch probieren. Blüten hätte ich auch genug. Ach herrje, und wo kann man mehr Zeit kaufen, gibts da auch einen Verlag dafür oder einen 3D-Drucker?
Bleib wie Du bist, so einzigartig und genial.
Maggie
Uli
Liebe Maggie, vielen Dank für deinen netten Kommentar. Wir boykottieren jetzt einfach den Freya-Verlag bis sie endlich mal so ein richtig schlechtes Buch raus geben 😉 dass wir uns ins eigene Fleisch schneiden, ignorieren wir einfach. Ich muss die Blütentinte unbedingt im Sommer nochmal probieren, wenn alles blüht – es geht ja so schnell und der Effekt ist super. Achja, den 3D-Drucker hätte ich auch gerne, machst du dich schlau 😉 Nochmals vielen, vielen Dank für dein einzigartiges und geniales Kommentar – ich hab halt doch die allerbesten Leserinnen, glg Uli