Froneben Alm …buy local…
Dieser Beitrag enthält Werbung aus Wertschätzung.
Ich hab‘ mir ja letztes Jahr zu Weihnachten den Vitra Lounge Chair oder wahlweise einen Milchautomaten gewünscht, dem Christkind war der Stuhl wohl zu teuer und der Milchautomat zu schwer. Nützte also nichts, ich brauchte dringend ein neues Christkind – für den bisschen teuren Longe Chair wird sich wohl so schnell kein Sponsor finden, aber aber aber: ich hab‘ jetzt einen Milchautomaten, also nicht ich persönlich, sondern unser Hood. Und das Christkind heißt auch nicht mehr Christkind, sondern Lukas… aber von Anfang an – kommt ja kein Mensch mit, bei meinem wirren Gebrabbel.
Schon seit längerem ärgert mich unser Plastikmüll. Wir sind im Vergleich – sieht man ja, einmal im Monat am Mittwoch, wenn der Müll geholt wird – eh relativ brav, aber ich finde es trotzdem noch zu viel… viel zu viel. Und der erhebliche Konsum von Milch trägt mit seiner Tetra-Pak-Verpackung natürlich dazu bei, dass der gelbe Sack nicht leerer wird. Und so viel Handyhüllen kann ich beim besten Willen nicht nähen. Das zweite Öko-Sterndl ist für mich Regionalität: ganz einfach, weil man gschwind persönlich fragen kann: „Was gibsch du deim Viech zum Fressen und mit wos sursch du dei Feld?“ und wenn das passt, ist mir auch egal, ob dann BIO oben steht oder nicht. Ich schweife ab, zurück zum Milchautomaten und zum Lukas.
Lukas kommt vom Bruggerhof in Fulpmes und die Pacht der Froneben Alm ist seit 45 Jahren in den Händen seiner Familie. Hier kann Lukas dem nachgehen, was ihm wirklich „taugt“: die Kombination aus Landwirtschaft und Gastronomie.
Die Froneben Alm liegt etwas oberhalb von Fulpmes und ist von der Talstation aus in kurzer Zeit erreichbar, entweder man nimmt die Forststraße oder die steilere Variante durch das Plövner Loch. Auch mit E ist der Weg über die Forststraße mit dem Mountainbike empfehlenswerter.
„Aufffronehm“, wie man hier eigentlich sagt, wohnen auch noch einige Tiere: Katzen, Enten, Fische, Hennen, Schweine und 25 Kühe. Darf ich vorstellen: Lea, Gisele, Lilly und nur mit Popsch im Bild Lissabon). Und von diesen Damen kommt unsere Milch, gefüttert wird mit Almwiese und Heu. Ich weiß, ihr wartet auf das Foto von Lukas – ACHTUNG SPOILER!! – Ich hab keines machen dürfen ;-).
Ein Teil der Milch geht in den Milchautomaten – dazu gleich mehr – und der Rest wird zu Butter, Graukas, Buttermilch und Frischkäse verarbeitet. Noch dazu gibt es auf der Alm hauseigenen Speck, Fleisch aus dem eigenen Stall, frischen Fisch und eigene Eier. Drei mal dürft‘s raten: das Brot wird natürlich auch selbst gemacht.
100 Liter der Milch kommen ins Dorf und dort in den Milchautomaten. Die Idee dazu kam, dass immer wieder Leute auf die Alm kamen, um melkfrische Milch zu holen. „Und dann war irgendwann zu viel Betrieb im Stall. Das geht aber nicht, weil man sich schließlich auf die Tiere konzentrieren muss.“, erklärt Lukas. Noch dazu ist der Automat zeitlich total flexibel, 24 Stunden „offen“ und mitten im Dorf. Für 0,80 € gibt es frische Milch in die Kanne – verpackungsfrei und ohne gröberen Transportwege. Von den 100 Litern gehen täglich zwischen 25 und 30 Litern – liebe Fulpmer, da ist noch einiges an Potenzial nach oben – der Rest kommt in die Molkerei. Gegenüber gibt es noch eine Regiobox, die gleich wie diese Snack-Automaten am Bahnhof funktioniert, nur eben mit den Alm-Produkten und anderen regionalen Spezialitäten wie Speck, Kaminwurzn, Graukas, Eier, Sirupe, Marmeladen, Almkäse, … Ich muss euch noch was sagen: ich hab‘ auch kein Foto vom Milchautomaten… aber das Schweindl ist doch auch putzig, oder?
Lieber Lukas, danke für das nette und interessante Gespräch, bis zum nächsten Mal.
Also Empfehlung für alle Besucher des Stubais: wer gut und regional essen will, sollte unbedingt auf der Froneben Alm die Kasknödl oder den Graukas oder, oder, oder probieren oder im Landhaus Brugger übernachten.
An die Fulpmer: sichert euch eine Milchbundl und dann ab zum Automaten. Findet man ganz leicht neben der Bar „Kuhstall“ – zugegebenermaßen muss ich sagen, dass ich nach 14 Jahren in Fulpmes, schneller zum Milchautomaten fand als zur Bar ;-).
In diesem Sinne: the mountains are calling and I must go… und zwar Richtung Froneben 😉