Räucherschale und Kräutermischung …whoa rock me to the night..
Ajajaj, ich bin schon wieder ein Türchen – langsam mach‘ ich mir Gedanken um meine Persönlichkeit – und zwar beim nachhaltigen Adventskalender. Ja ihr seht richtig: diesmal mit „s“, weil ja auch aus Deutschland.
Für mich ist Weihnachten – unter anderem ein Fest, an dem die Rückkehr des Lichts gefeiert wird – ja unweigerlich mit den Rauhnächten verbunden, auch Rauchnächte, Glöckel- oder Innernächte genannt. Je nach Region zählen die Nächte von der Thomasnacht bzw. Weihnachten bis Dreikönig dazu: die vier wichtigsten Raunächte sind die Thomasnacht (21. Dezember), die Nacht zu Weihnachten (24./25. Dezember), die Sivesternacht (31. Dezember/1. Jänner) und die Dreikönigsnacht (5./6. Jänner). Der Grund, warum zu diesen Tagen geräuchert wird, reicht bis in die frühe Neuzeit zurück: Austreibung bzw. Beschwörung von bösen Geistern. Der heidnische Brauch hat sich aber vor allem in den bäuerlichen Bräuchen durchgesetzt.
Lange Rede, kurzer Sinn: zur Weihnachtszeit wird geräuchert – und ich wäre ja nicht ich, wenn ich schon wieder dumme Gedanken hätte. Carmen vom goodblog ist ja schon in den virtuellen Genuss meiner Sangeskunst gekommen, aber liebe Carmen: wenn du noch mal über Moxa-Zigarren bloggst, sing ich es wieder 😉 – so ihr sollt nun alle teilhaben an meinen wirren Gedankengängen – ich sing es eh nicht vor den Kindern – rauf auf die Showbühne und gaaanz laut „Two joints“ von Sublime singen:
I smoke two joints in the morning
I smoke two joints at night
I smoke two joints in the afternoon
It makes me feel alright
I smoke two joints in time of peace
And two in time of war
I smoke two joints before I smoke two joints
And then I smoke two more
…
Whoa rock me to the night
Jah say oh oh oh oh oh
So, jetzt isses raus – bei den Räuchersticks hab‘ ich mich ja noch nicht so recht getraut.
Jetzt denkt sich sicher einer: ich habe ja gar nichts zu räuchern, alles kein Problem, mit nur wenigen Mitteln bist auch du bei den Rauhnächten dabei.
Man braucht für die Räucherschale:
- eine kleine Schüssel
- Öl
- selbsttrocknenden Ton
- Strohhalm
- Lederschnüre
- und wer mag Holzperlen
- im Falle etwas Schleifpapier
So geht‘s:
Zuerst wird die Schüssel auf der Außenseite eingeölt – ich muss ja gestehen, dass ich erst beim dritten Anlauf daran gedacht habe – und auf den Kopf gestellt. Ein Stück selbsttrocknenden Ton zu einer Kugel kneten und dann ausrollen und über die Schüssel legen, in halbwegs gleichmäßigen Abstand in den Rand drei Löcher mit den Strohhalmen stechen – ich habe hier schon mal was ähnliches gemacht – und dann trocknen lassen. Das kann schon zwei, drei Tage dauern. Durch das Öl lässt sich die Räucherschale dann ganz leicht entfernen, Unebenheiten schön schleifen und die drei Lederbänder durch die Löcher fädeln und oben einen Knoten machen. Zum Räuchern ein bisschen (Vogel-)Sand in die Schale geben und darauf die Räucherkohle platzieren. Alternativ kann man natürlich auch einen Blumentopf-Untersetzer dafür verwenden, wenn man jetzt nicht so auf Basteln steht. Anmerkung der Redaktion: ein bisschen Sand auf die glühende Kohle geben, dann verbrennen die Kräuter nicht so schnell.
Für die Räuchermischung habe ich folgende Kräuter und Harze verwendet:
- trockenes Lärchenpech
- Wacholder
- Lavendel
- Salbei
- Beifuß
Lärchenpech wird schon seit Ewigkeiten als Räuchermittel zu rituellen Zeremonien verwendet, seine desinfizierende Wirkung wurde auch in Krankenhäusern und Hospizen angewendet. Zudem bringt es „Gestautes wieder in den Fluss“.
Der Rauch des Wacholders hat eine starke reinigende Kraft und öffnet Körper und Geist, außerdem schafft er eine klare und gesunde Atmosphäre und erhöht so unsere Widerstandskraft gegen Krankheiten und schlechten Einflüssen.
Räuchermischungen mit Lavendel harmonieren am besten mit unterschiedlichen Harzen. Am bekanntesten ist wohl die beruhigende Wirkung des Lavendels, aber tut auch den Nerven gut und besitzt ebenso eine reinigende Wirkung.
Räucherungen mit Salbei reinigen energetisch und befreien Räume von negativen oder schlechten Energien bzw. Schwingungen. Durch die Erwärmung lösen sich aus den feinen Haaren die ätherischen Öle.
Eine der bekanntesten Räucherpflanzen ist wohl der Beifuß – im wird eine bewusstseinserweiternde Wirkung zugeschrieben – freut euch nicht zu früh ;-), die europäische Art ist bei weitem nicht mit dem Räucherstoff der Indianer zu vergleichen. Sein Rauch, stimuliert, entspannt, wärmt und hilft uns in schwierigen Zeiten wieder auf die Füße. Wie seine oben genannten Kollegen mag er keine schlechten Stimmungen und wirkt als Schutzschild vor negativen Einflüssen. Traditionell wird auch bei der Sommersonnwende damit geräuchert.
Wer‘s lieber etwas ausgefallender mag, sollte bei Doris vorbei schauen, ihre selbstgemachten Räucherkegel sind ja so cool und fancy.
I wish you a very good smoke!
Das war für heuer mein letzter Beitrag: ich wünsche euch allen ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Lieben und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
An dieser Stelle noch mal vielen herzlichen Dank für eure Kommentare, Klicks und Mails – ich fühle mich geehrt, so liebe und nette Leserinnen (meine männlichen Leser halten sich ja ein wenig bedeckt, gschamig halt 😉 )wie euch zu haben.
Last but not least wünsche ich all meinen Blogger-„Freundinnen“ ein tolles Fest und das Beste für 2018 – es ist toll, so coole Kolleginnen zu haben.


8 Comments
Carmen
Hihihihi du singst so scheeee – danke fürn Ohrwurm! 😀
Deine Räuchermittel schauen übrigens so vü guad aus, dass i ma wohl in Kürze a kleine Räucherung nebst der Arbeit gönnen werd <3
Happy Raunächte dir, liebe Uli!
Bussibussi,
Carmen von http://www.goodblog.at
Uli
Das findest aber auch nur du 😉 Das Kind hat gestern Rotz und Wasser geheult, weil ich zum Geburtstag singen versucht habe 😉 Ja, nebel dich mal gscheid ein, dann bist du die Carmen Nebel muhahaha. Dir auch happy smoke days, Knutschi Uli
Sabine Krachbüchler
Ein toller Beitrag! Mir gefällt deine Räucherschale auch total gut 😉 Ich denke ich werde in den bevorstehenden Ferien mit meiner Tochter auch so eine basteln und gleich mal testen. Lg Sabine
Uli
Danke liebe Sabine, aber überleg dir bitte ein anderes Lied 😉 Ich wünsche dir und deiner Tochter fröhliches Basteln und ganz tolle Rauhnächte, glg Uli
Hanna Rein
tahah.. wie gut du bist Uli 😀
Ich fühle mich jetzt äußerst bespaßt und will auch so eine schöne Räucherschale! Waren erst am Wochenende in Graz beim Adventmarkt, und eine Marktlerin hatte Räucherzeugs.. so Kohle mit Harzen überzogen (frag mich nicht, wie das geheißen hat).. und jetzt ärgerts mich total dass ich mir das ned mitgenommen hab, das hat SO gut gerochen :-0
I wünsch dir schöne Feiertag und Rauhnächte!
Und: Wäsch abnehmen ned vergessen 🙂
Liebe Grüße
die Hanna
Uli
Oh, danke liebe Hanna. Das mit der Wäsche vergess ich sicher net 😉 Der Schwiegertiger hat auch schon prophezeit, dass er beim Räuchern nicht dabei sein will, weil ja die „bösen Geister“ ausgetrieben werden 😉 Die Räuchermischung kannst du eh ganz leicht selber zam mischen – alles was gut riecht eignet sich ganz gut dafür und die Schale kannst durch einen Blumenuntersetzer ersetzen – vorerst zumindest 😉
Dir auch schöne Feiertage und gute Rauhnächte, gglg Uli
Sandra
Liebe Uli, sehr schöne Schale, so schlicht mit dem Ton, dem Leder und dem Holz. Gefällt mir super gut. Und danke dir für das Räucher-Rezept. Ich merk grad, wie einfach ich gestrickt bin… immer nur Salbei. Bin ich n Langweiler. Deine Mischung werde ich gerne ausprobieren. Merci.
Habts fein, gemütlich und entspannt. Bis im neuen Jahr.
Alles Liebe, Sandra
Uli
Danke liebe Sandra, ich misch auch nicht immer. Unterm Jahr räucher unter dem Jahr meist nur mit Harzen. Also auch Langweiler, aber ich mag Langweiler 😉 Ich wünsch euch einen guten Rutsch, wir werden dann jetzt Schafe wickeln gehen 😉 glg Uli